Letztes Update: 10. August 2024
Der Artikel beleuchtet, wie sich das KfW-Fördervolumen im ersten Halbjahr 2024 normalisiert hat. Nach den Krisenjahren kehrt StabilitĂ€t ins FördergeschĂ€ft zurĂŒck.
Die KfW Bankengruppe hat im ersten Halbjahr 2024 ein Fördervolumen von 34,7 Mrd. EUR verzeichnet. Dies entspricht dem Niveau der Vorkrisenjahre und markiert eine RĂŒckkehr zur NormalitĂ€t nach den turbulenten Krisenjahren. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023, als das Fördervolumen noch bei 58,7 Mrd. EUR lag, ist dies ein deutlicher RĂŒckgang. Doch was bedeutet diese Normalisierung des KfW-FördergeschĂ€fts fĂŒr die verschiedenen Sektoren und welche Auswirkungen hat sie auf die Zukunft?
Der Effekt der Normalisierung zeigt sich besonders in der inlĂ€ndischen Förderung. Im ersten Halbjahr 2024 belief sich das Fördervolumen auf 20,6 Mrd. EUR, was nahezu dem Niveau von 2019 entspricht. Der RĂŒckgang resultiert maĂgeblich aus dem Auslaufen von Sonderprogrammen wie der Soforthilfe und der Preisbremse Gas und WĂ€rme. Diese Programme hatten im ersten Halbjahr 2023 noch ein Volumen von 7,0 Mrd. EUR. Auch Sonderfinanzierungen im Energiesektor, die 2023 noch 11,5 Mrd. EUR ausmachten, sind weggefallen.
Die Nachfrage nach Unternehmensfinanzierungen war ebenfalls stark rĂŒcklĂ€ufig. Dies liegt unter anderem an den EU-Beihilferegelungen und dem hohen EU-Referenzzinssatz von aktuell 5,11 %. Die KfW ist verpflichtet, ihre Zinskonditionen in den bankdurchgeleiteten Programmen ohne Beihilfe nicht unter diesem Satz anzubieten. Dies schrĂ€nkt den Spielraum fĂŒr gewerbliche Förderprogramme erheblich ein.
Im Gegensatz dazu erfuhren Programme fĂŒr Energieeffizienz und erneuerbare Energien fĂŒr private Kunden eine gesteigerte Nachfrage. Besonders erfreulich ist die gute Nachfrage bei klimafreundlichem Neubau und Heizungsförderung. Diese Programme tragen maĂgeblich zur positiven Entwicklung des KfW-Konzernergebnisses bei.
In der Export- und Projektfinanzierung hat die KfW IPEX-Bank ihren sehr guten Jahresstart fortgesetzt. Mit 12,3 Mrd. EUR erreichte sie annĂ€hernd das hohe Zusagevolumen des Vorjahres. Besonders hervorzuheben ist der Bereich "Mobility", der mehr als 40 % der Gesamtzusagen ausmacht. Hier wurden Finanzierungen fĂŒr die Ladeinfrastruktur fĂŒr Elektrofahrzeuge und die Produktion von kohlenstoffarmen Hochleistungsbatterien bereitgestellt.
Die KfW Entwicklungsbank und die DEG haben ihre Zusagen auf einem stabilen Niveau gehalten. Die KfW Entwicklungsbank sagte 1,4 Mrd. EUR zu, wĂ€hrend die DEG rund 0,6 Mrd. EUR an Finanzierungen zusagte. Diese StabilitĂ€t ist besonders wichtig fĂŒr die UnterstĂŒtzung von Entwicklungs- und SchwellenlĂ€ndern.
Im Rahmen der turnusmĂ€Ăigen ĂberprĂŒfung ihres Mittelbedarfs hat die KfW ihr Refinanzierungsziel fĂŒr 2024 von 90-95 Mrd. EUR auf 80 Mrd. EUR reduziert. Dies ist eine Folge des geringeren Refinanzierungsbedarfs aus ZuweisungsgeschĂ€ften des Bundes und der rĂŒcklĂ€ufigen Nachfrage nach Unternehmensfinanzierungen. Im ersten Halbjahr 2024 hat die KfW bereits 55,0 Mrd. EUR an den internationalen KapitalmĂ€rkten aufgenommen, was rund 69 % des neuen Refinanzierungsziels entspricht.
Der Green-Bond-Anteil am Gesamtemissionsvolumen belief sich auf 13 % beziehungsweise 7,2 Mrd. EUR. Dies unterstreicht das Engagement der KfW fĂŒr nachhaltige Finanzierungen und die UnterstĂŒtzung von Projekten im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz.
Die Normalisierung des KfW-Fördervolumens im ersten Halbjahr 2024 zeigt, dass die Folgen der Krisenjahre ĂŒberwunden sind. Trotz der Herausforderungen durch hohe EU-ReferenzzinssĂ€tze und das Auslaufen von Sonderprogrammen konnte die KfW in vielen Bereichen positive Entwicklungen verzeichnen. Besonders die steigende Nachfrage nach Energieeffizienzprogrammen und die stabile Performance der KfW IPEX-Bank sind erfreuliche Zeichen fĂŒr die Zukunft.
Die KfW bleibt ein wichtiger Akteur in der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Mit einer starken Finanzkraft und einem klaren Fokus auf nachhaltige Projekte wird sie auch in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen.
Das KfW-Fördervolumen im ersten Halbjahr 2024 zeigt eine klare Normalisierung des FördergeschĂ€fts. Die Krisenjahre scheinen ĂŒberwunden. Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Bereiche der Energie- und Umweltpolitik. Besonders interessant ist, wie sich diese Normalisierung auf die Förderung von nachhaltigen Projekten auswirkt und welche neuen Chancen sich daraus ergeben.
Ein Beispiel fĂŒr nachhaltige Projekte ist die nachhaltige HolzhochhĂ€user Wolfsburg. Diese Projekte zeigen, wie wichtig die Förderung durch die KfW ist, um innovative und umweltfreundliche Bauweisen zu unterstĂŒtzen. Die Normalisierung des FördergeschĂ€fts könnte dazu fĂŒhren, dass mehr solcher Projekte realisiert werden.
Auch im Bereich der ElektromobilitÀt gibt es spannende Entwicklungen. Die junge Menschen Elektroauto kaufen immer hÀufiger. Dies zeigt den Trend hin zu umweltfreundlicheren Fortbewegungsmitteln. Die KfW-Förderung spielt hierbei eine wichtige Rolle, indem sie den Kauf von Elektroautos attraktiver macht. Die Normalisierung des FördergeschÀfts könnte diesen Trend weiter verstÀrken.
Ein weiteres interessantes Thema ist die THG PrĂ€mie fĂŒr Elektroautos beantragen. Diese PrĂ€mie ist ein Beispiel dafĂŒr, wie staatliche Förderungen den Umstieg auf nachhaltige Technologien unterstĂŒtzen können. Mit der Normalisierung des KfW-FördergeschĂ€fts könnten solche PrĂ€mien noch wichtiger werden und den Markt fĂŒr Elektroautos weiter ankurbeln.